Rasseportrait kurz und knapp

Neva vs. Sibirer – was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Sibirischer Katze und Neva Masquerade ist einzig und allein die Färbung. Die Neva Masquerade hat einen hellen Körper mit dunklen Abzeichen (sog. Points) an Beinen, Schwanz, Ohren, Gesicht, Bauchnabel und Geschlechtsteilen, ausserdem hat eine Neva immer blaue Augen.
Die Sibirische Katze hingegen hat grüne oder gelbe Augen und einen komplett eingefärbten Körper.
Weiss-Scheckung ist bei beiden Rassen möglich und erlaubt.

links unsere Milolika Vivalavita, eine Sibirerin in Black Golden
rechts unser Figaro Imperial Ji, ein Neva Masquerade in Seal Point

Körperbau

Die Sibirische Katze sieht auf den ersten Blick aus wie unsere europäischen Hauskatzen, lediglich mit längerem Fell.
Bei genauerer Betrachtung sollte ein Sibirer  einen gedrungenen , kräftigen Körperbau zeigen. Im Sommer zeigt er wenig bis kaum Unterwolle, im Winter sehr üppige Unterwolle mit ausgeprägtem Kragen und Knickerbocker. Die Unterwolle ist weich und wärmend, das Deckhaar rau und Wasser abweisend.
Der Schwanz sollte mittellang sein, d.h. bis etwa zum Schulterblatt reichen, und möglichst buschig sein—auch im Sommer.
Der Kopf ist das wichtigste Erkennungsmerkmal der Sibirer. Der Kopf soll starkknochig und Kräftig sein.
Die Ohren mittelgross, wobei die Ohrenlänge in etwa der Ohrbreite am Ansatz entsprechen soll und der Abstand zwischen den Ohren ca. 1—1.5x der Ohrbreite entspricht. Die Ohren sollen abgerundet und gut behaart sein ausserdem im Idealfall von Pinseln gekrönt sein. 
Die Augen sollen gross, weit auseinander leicht schräg und abgerundet aber nicht rund sein. Die Schnurrhaarkissen sollen gut gefüllt, aber nicht herabhängend sein. Ein kräftiger Kiefer der auf alle Seiten die Kopfform abrundet ergänzt das harmonische Bild.

Farbe

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Neva Masquerade um die Point-Variante der Sibirer. Davon abgesehen gelten für beide Varietäten folgende Regeln:

Es sind die Farben Schwarz, Rot, Blau, Creme und Weiss in allen Variationen erlaubt. Das heisst sowohl mit als auch ohne Tigermuster, mit als auch ohne Weiss-Scheckung (in beliebiger Menge), mit oder ohne Silber und Gold.

Da es sich bei Nevas und Sibirern um eine Rasse handelt (oder je nach Verband sog. Schwesterrassen), dürfen beide miteinander verpaart werden. Das wiederum führt dazu, dass in einem Wurf sowohl Sibirer– als auch Neva-Kitten fallen können (siehe Bild oben).

Charakter

Die meisten Sibirer sind äusserst Mensch bezogen. Sie lassen sich zwar nur ungern herumtragen oder festhalten,  halten sich aber zumeist im gleichen Raum auf wie ihre Menschen und schlafen bevorzugt im Umkreis einer Armlänge. Sie sind äusserst soziale Tiere und brauchen zwingend Kontakt zu Artgenossen, das macht sie für Einzelhaltung absolut ungeeignet.

Insgesamt sind sie von eher ruhigem Gemüt, sind aber dennoch gute Jäger und hervorragende Kletterer. Ein deckenhoher Kratzbaum ist darum ein absolutes Muss in jeder Sibirer-Wohnung und gerne gesehen ist immer auch Spielzeug mit Federn.

Pflege

Im Sommer sind die Sibirer absolut pflegeleicht, ihr Fell ähnelt in dieser Jahreszeit auch eher einer Kurzhaar– als einer Langhaarkatze. Wichtig zu wissen ist, dass die Sibirische Katze zweimal im Jahr ihr Fell fast komplett austauscht. Sie verliert dementsprechend viel Fell. Ausserdem braucht sie insbesondere im Frühling tatkräftige Unterstützung um ihr Winterfell los zu werden. Hilft der Mensch nicht mit, bilden sich wüste Verfilzungen die für die Katze auch Schmerzhaft werden können. Ein bis zwei Mal wöchentlich Bürsten ist hier Pflicht!
Ausserdem muss sich jeder Sibir-Besitzer bewusst sein:

Die Differenz zwischen Winter– und Sommerfell liegt im Frühling auf dem Sofa.

Izmara of Siberia Besto oben im Sommerfell, unten im Winterfell

Wer also mit vielen Haaren in der Wohnung ein Problem hat, sollte sich besser für eine andere Rasse entscheiden.

Die Hypoallergene Katze?

Die Sibirer  wurden in den letzten Jahren insbesondere in Amerika als „hypoallergen“, also besonders Allergiker freundlich beworben. Das stimmt nur sehr bedingt!

Tatsächlich sind rund 60% der Katzen-Allergiker nicht eigentlich auf die Katzenhaare allergisch, sondern auf ein bestimmtes Protein das sich im Speichel der Katzen befindet. Dieses Protein gelangt durch die Fellpflege ins Haar und löst damit bei vielen Menschen Allergien aus.  Nun ist es aber so, dass jede Katze dieses Protein im Speichel produziert, nur eben in unterschiedlichen Mengen. Dabei wurde festgestellt, das bei Sibirern häufig weniger von diesem Protein vorhanden ist als bei anderen Katzenrassen. Daraus ergibt sich, dass nur knapp 2/3 der Allergiker bei den Sibirern vielleicht ein Exemplar finden, auf das sie nicht reagieren, weil sie ein gewisses Mass an diesem Protein dulden. Es kann aber genau so gut auch bei einer Hauskatze vorkommen, dass sie dieses Protein in geringer Menge produziert und damit „anti-allergisch“ ist.

Grundsätzlich kann man sagen: Wenn Sie nicht auf alle Katzen allergisch reagieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Sibirische Katze für Sie geeignet sein könnte. Allerdings muss hier bei der Auswahl das einzelne Tier geprüft werden, da nicht alle Sibirer die gleiche Menge von diesem Protein produzieren. Ihnen bleibt in diesem Fall nichts anderes übrig, als sich mit einem Züchter in Verbindung zu setzen und zu fragen, ob Sie dies bei einem langen Besuch testen dürfen.

Nicht alle Züchter bieten diese Möglichkeit und auch nicht zu jeder Zeit, denn an einen Wurf neugeborene Kitten lässt der Züchter erst einmal niemanden heran. Ausserdem sind solche Besuche mit viel zeitlichem Aufwand verbunden, da die Allergie nicht in 5min ausgetestet ist. Viel eher müssen hier 2—4 Stunden eingerechnet werden.

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